Sonntag, 4. Januar 2015

Verletzter Hundeopa






Das Jahr 2014 endete bei uns rasant. Besonders der Dezember brachte viele unangenehme Überraschungen. So auch am 30.12.:

Nachts, gegen halb drei Uhr, polterte es im Haus. Ich hörte einen Hund aufjaulen. Dann schrie meine große Tochter, ich solle sofort kommen.

Bruno, der Hundeopa, lag im Keller und konnte nicht mehr aufstehen. Offensichtlich war er bei seinen Demenzwanderungen auf der Treppe ausgerutscht und nach unten gestürzt.

Wir trugen ihn nach oben und legten ihn auf sein Kissen. Er streckte das Bein etwas aus, aber alles sah ganz normal aus. Gleich morgens rief ich unseren Tierarzt an und konnte sofort zu ihm kommen.

„Sofort“ ist relativ. Mit dem Garagenauto war der Göga bei der Arbeit. Das andere Auto wurde bereits seit Tagen heftig eingeschneit, ich musste es erst ausbuddeln. Dann wurde die mittlere Tochter damit beauftragt, Duke, den jüngeren Hund, abzulenken, damit die große Tochter und ich mit Bruno zum Auto gehen konnten – mühsam, durch den Schnee, der kurze Weg von der Haustür bis zur Straße vor zog sich.

Bruno hatte Glück. Es ist nichts gebrochen. Er bekam Spritzen und Schmerztabletten für die nächsten Tage. Auf dem Heimweg wirkten die Medikamente, er war deutlich aufgeweckter, ließ sich aber zur Haustür tragen. Alle Nachbarn wussten nun, dass wir einen Patienten daheim hatten.

Als er aber den Schnee im Garten bemerkte, kehrten die Lebensgeister zurück und er wollte unbedingt spazieren gehen. Bruno liebt Schnee, das ist sein Element. Wie man auf dem Bild sieht, ist er alt geworden, sein Fell grundsätzlich strubbelig, sein Blick oft entrückt, und ohne seine Herztabletten wäre er längst tot – aber es gibt ihn immer noch, den alten Straßenkämpfer.


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